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Die Steinradierung

Die Radierung

Die klassische Radierung ist ein lithografisches Verfahren. Verwandt ist die dem deutschen Maler und Grafiker Rudolf Schulte im Hofe (1865 – 1928) zugeschriebene Erfindung der Steinradierung, aber nur hinsichtlich des als Druckträger verwendeten Natursteins. Im Gegensatz zum erwähnten historischen Verfahren, bei dem das Tiefätzen essentieller Bestandteil des Druckverfahrens ist, entstehen meine Arbeiten mittels einer direkten, handgeführten Vibrationsnadel, also durch ein zeichnerisches Verfahren, das nicht mit der maschinellen, sterilen Graviermaschinentechnik verwechselt werden darf. 


Die Übertragung eines Motivs, eines Portraits, einer Landschaft oder eines Gegenstandes entsteht durch die mikrofeine Zertrümmerung der polierten Steinoberfläche. 


Die eigentliche Kunst besteht in der Herausarbeitung der Hell-Dunkelwerte, da die Radiernadel auf der dunklen Steinoberfläche eine helle Radierlinie hinterlässt. Die hellen und dunklen Partien innerhalb des Bildes entstehen, methodisch betrachtet, sowohl über die lineare Schraffur als auch über die punktuelle Rasterung. Zusätzlich besteht auch die Möglichkeit der Tönung des fertigen Bildes, wobei natürlich alle Farben möglich sind. 


Das Ergebnis sollte ein harmonisch abgestuftes Halbtonbild sein, welches abschliessend imprägniert werden sollte, damit die Hell- und Dunkelwerte auch bei Feuchtigkeit erhalten bleiben.